Deutschland

Verschenkt der Berliner Senat die ehemalige "Goebbels-Villa"?

Mit dem Ende der DDR und sinnbringender Nutzung des rund 17 Hektar großen Areals bei Berlin, verkommt das Gelände seit rund 20 Jahren samt "Goebbels-Villa". Der Finanzsenator von Berlin möchte nun die kostenintensive Immobilie gegebenenfalls "verschenken", sollte sich zeitnah kein neuer Nutzer finden.
Verschenkt der Berliner Senat die ehemalige "Goebbels-Villa"?© Dpa Picture Alliance

Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) teilte seinen ungewöhnlichen Vorschlag am Donnerstag bei einer Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses mit. Für das große Areal am Bogensee, inklusive der ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels, finden anscheinend weder die Kommune Wandlitz noch das Land Brandenburg oder der Bund, sinnbringende Nutzungskonzepte. Der Wandlitzer Bürgermeister Oliver Borchert (Freie Bürgergemeinschaft Wandlitz) äußerte nun die Befürchtung, dass "rechte Ideologen versuchen könnten, an das Gelände zu kommen", so seine Sorge gegenüber der DPA nach der geäußerten Geschenkvariante des Senators in Berlin.

Der CDU-Politiker wird dabei mit den Worten zitiert:

"Ich biete jedem an, der das Gelände übernehmen möchte, es geschenkt vom Land Berlin zu übernehmen."

Das nördlich von Berlin gelegene Areal umfasst dabei die zu DDR-Zeiten beheimatete ehemalige FDJ-Hochschule Wilhelm Pieck sowie die Villa von NS-Propagandaminister Goebbels. Die überraschende Offerte aus Berlin sorgte für internationale Schlagzeilen:

Das rund 17 Hektar große Gelände ist seit dem Jahr 2000 ungenutzt und verfällt kontinuierlich. Der RBB berichtete Mitte April darüber, dass der verantwortliche Aufsichtsrat der Berliner Immobilienmanagementgesellschaft (BIM) erneut Konzepte erarbeiten wollte. So lautete die Schlagzeile zu möglichen Plänen:

"Berliner BIM prüft Einrichtung von Trainingsstätte der Bundespolizei in Bogensee"

Die Berliner Politik erwägt demgegenüber als letzte Variante, die Gebäude abzureißen "und die Flächen zu renaturieren, weil die jährlichen Kosten für Sicherung und Unterhalt in die Millionen gehen".

Berlins Finanzsenator Stefan Evers erklärte gegenüber dem Sender:

"Sollte das aber einmal mehr ins Leere führen wie in den vergangenen Jahrzehnten, dann hat das Land Berlin keine andere Möglichkeit, als so den Abriss zu vollziehen, wie er jetzt vorbereitet und von uns adressiert ist."

So würden jährlich Kosten von "rund 250.000 Euro für den Unterhalt" anfallen. Zudem bereits Ausgaben von "mehr als vier Millionen Euro für die Sanierung, unter anderem der Dächer".

Der Bürgermeister von Wandlitz sieht nun laut Berliner Zeitung durch die geäußerte Schenkungsvariante erneutes Ungemach auf die Gemeinde zukommen. So hätte vor Jahren unter anderem "bereits das 'Königreich Deutschland' versucht, dort Fuß zu fassen". Der Bürgermeister erklärt zu den Berliner Plänen:

"Ich habe für solche Aussagen kein Verständnis. Was ich nicht gerne sehen würde, dass das Land Berlin das Areal an irgendeinen Privaten verschenkt, der dann ideologische Ziele mit der Liegenschaft verfolgt. Vor diesem Hintergrund ist die Äußerung von Evers äußerst unglücklich."

Das Bundesbauministerium teilte laut Medien am Freitag mit: "Wir sind aktuell in Gesprächen mit den beteiligten Akteuren zu einer möglichen Weiterentwicklung des Areals. Zu den aktuellen Äußerungen des Finanzsenators nehmen wir keine Stellung".

Bisherige theoretische Pläne sehen unter anderem vor, dass das Gebiet in eine Aufforstungsfläche umgewandelt wird. Dazu sollen Gelder für den nächsten Berliner Doppelhaushalt angemeldet werden. Eine weitere Überlegung wäre, dass die BIM der Gemeinde Wandlitz anbietet, sich beim Förderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" zu bewerben.

Der Landkreis Barnim und die Gemeinde wollen laut ZDF-Informationen zumindest "einen Abriss verhindern und künftige Nutzungsmöglichkeiten ausloten".

Mehr zum Thema - Die Verbindung zwischen Bandera-Nazis und Islamisten wurde in Berlin geschmiedet

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