Als Netflix-Promi bei den Oscars - Claudia Roth zahlt Ticketkosten nun zurück
Am 15. Februar dieses Jahres schrieb die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), einen Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung. Das Thema lautete, warum das "gut ausgestattete deutsche Film-Fördersystem" nicht die Erfolge vorweisen könnte, wie etwa der Streaming-Dienst Netflix unter anderem mit seiner aktuell mehrfach Oscar nominierten deutschen Produktion "Im Westen nichts Neues". Diese Realitäten würden einen "tiefgreifenden Wandel des Filmschaffens" darstellen.
Am 12. März kam es dann bei der 95. Verleihung der Oscars zum großen Netflix-Erfolgsabend dank der Filmarbeit Made in Germany. Der Film "Im Westen nichts Neues" war für neun Oscars nominiert, um dann endlich vier der begehrten Trophäen zu gewinnen. Anwesend und jubilierend im Dolby Theater in Los Angeles vor Ort ist Claudia Roth. Der Berliner Tagesspiegel erklärt diesbezüglich:
"Roth sei in der Bundesregierung für die Förderung des deutschen Films verantwortlich und habe "einen auch international viel beachteten Vorschlag zur Reform des Fördersystems vorgelegt".
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) konnte anhand von Recherchen und Anfragen nun nachzeichnen (Bezahlschranke), wie die Kulturstaatsministerin in den Besitz eines der heiß begehrten und teuren VIP-Tickets kam. Selbst "Academy-Mitglieder müssen sich dafür bewerben, denn es gibt davon wesentlich mehr als Sitze im Dolby Theater". Demnach habe Martin Moszkowicz, Chef der deutschen Filmfirma Constantin, sein persönliches Oscar-Ticket an Claudia Roth verschenkt, da er "den Abend (der Verleihung) lieber bei Freunden schaue".
Die SZ hakte diesbezüglich bei der Filmfirma nach und erfuhr, dass "die Bemerkung an einem Abend in privater Runde als deutlich erkennbarer Witz gefallen sei". Die nächste Anfrage ging dann an das Büro der Staatsministerin für Kultur und Medien. Die Beantwortung ließ auffällige drei Tage auf sich warten und lautete:
"Auf ausdrücklichen Wunsch von Regisseur Edward Berger sollte Kulturstaatsministerin Claudia Roth Teil der Delegation für 'Im Westen nichts Neues' sein. Diese kurz vor der Zeremonie ausgesprochene Einladung, die auch von der Academy abgesegnet worden war, hat die Kulturstaatsministerin gerne angenommen."
Es habe sich mittlerweile jedoch laut Antwort des Büros von Roth "herausgestellt" (sic!), dass Netflix USA "offenkundig für diese Tickets der begleitenden Filmcrew, zu denen das der Staatsministerin angebotene Ticket gehörte, bezahlt hatte". Dazu kommentiert die SZ:
"Oha! Herausgestellt hat es sich übrigens erst nach der Anfrage der SZ. Aber immer mit der Ruhe – die Staatsministerin jedenfalls hat nun also doch noch 'diese Kosten umgehend an Netflix erstattet, aus ihren privaten Mitteln'."
Im Rahmen einer weiteren Nachfrage verriet das Büro Roth dann noch, dass die Ministerin die aufregende und erfreuliche Abwechslung vom Berliner Alltag insgesamt 2.250 Dollar kostete. 1.500 Dollar stellten dabei den Anteil für "die Teilnahme am anschließenden Governors Ball, bei dem Claudia Roth dann aber gar nicht gewesen ist". Den "hätte sie sich geschenkt".
Die Atlantik-Überquerung übernahm ungefragt natürlich der Steuerzahler, da Claudia Roth im Namen der Bundesregierung schlicht ihrer gut dotierten Funktion einer Kultur-Repräsentantin nachkam. Bereits im Jahr 2019 informierte ein Presseartikel über die anscheinend unveränderten Roth-Wahrnehmungen, hinsichtlich vermeintlich berufsbedingter Sonderkonditionen:
"Politik unter Palmen – Um das Klima zu retten, wollte sich Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth ein eigenes Bild von der Lage vor Ort machen – und flog dafür kurzerhand 41.000 Kilometer."
Mehr zum Thema - Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Indianer – Habeck macht den Lübke
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.