Erdoğan: Moskau will Ukraine-Konflikt so schnell wie möglich beenden
Es sei "ziemlich offensichtlich", dass der Konflikt in der Ukraine noch lange andauern werde, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan gegenüber dem US-Sender PBS. Im Hinblick auf sein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Anfang September in der Schwarzmeerstadt Sotschi sagte Erdoğan zugleich:
"Und Herr Putin ist dafür, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Das ist, was er gesagt hat. Und ich glaube seinen Worten."
Darauf angesprochen, dass sich die Türkei weigert, bei westlichen Anti-Russland-Sanktionen mitzumachen, wie es bei der NATO sowie EU der Fall ist, betonte der türkische Staatschef:
"Sollen wir machen, was die EU Mitglieder tun? Die Türkei hat eine andere Position in der Welt. Russland ist einer meiner nächsten Nachbarn. Und wir haben eine gemeinsame Geschichte."
Ferner stellte Erdoğan fest, dass über den Getreidekorridor, der Ankara und Moskau ins Leben gerufen hätten, insgesamt 33 Millionen Tonnen Getreide über das Schwarze Meer ausgeführt worden seien.
"Und wir haben das nicht getan, nur weil die EU uns darum gebeten hat. Es war eine humanitäre Verpflichtung, die wir übernommen haben."
Ankara arbeitet mit Moskau unter anderem im Bereich Energie und in der Verteidigungsindustrie zusammen, merkte Erdoğan ferner an. Hierzu stellte er fest, dass die Hälfte der Erdgaslieferungen in die Türkei aus Russland kommen. Darüber hinaus betonte der türkische Präsident, er vertraue dem Land genauso, wie er dem Westen vertraue.
"So zuverlässig der Westen ist, so zuverlässig ist auch Russland."
Washington und Brüssel halten Ankara wiederholt vor, sich den wegen der Militäroperation in der Ukraine verhängten Russland-Sanktionen nicht angeschlossen zu haben. Wie der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin zuvor erklärte, würden von Ankara verhängte Strafmaßnahmen in erster Linie der Türkei selbst schaden.
Moskau erklärt wiederholt, dass es mit den westlichen Restriktionen umzugehen weiß. Präsident Putin wies darauf hin, dass die Eindämmung Russlands eine langfristige Strategie des Westens sei und dass die Strafmaßnahmen der gesamten Weltwirtschaft einen schweren Schlag versetzt hätten.
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